Verhaltensregeln
An einer erfolgreichen Strahlentherapie sind immer zwei Seiten beteiligt: Behandler und Patient. Sie können mit Ihrem Verhalten wesentlich zur Therapie beitragen, indem Sie verschiedene Verhaltensempfehlungen beachten. Diese unterscheiden sich je nach bestrahlter Körperregion.
Die Verhaltensempfehlungen werden vor Beginn der Strahlentherapie ausführlich von unseren Ärzten*innen mit Ihnen besprochen. Sie dienen auch dazu mögliche Akut- und Spätnebenwirkungen der Bestrahlung zu verringern. Außerdem erhalten Sie Merkblätter mit Hinweisen und Tipps. Die Wichtigsten haben wir hier schon einmal für Sie zusammengefasst.
Haut
Eine Strahlentherapie kann Hautreaktionen im behandelten Bereich hervorrufen. Rötungen und bräunliche Verfärbungen – auch über das Therapieende hinaus – sind normale Begleiterscheinungen.
Um die Hautreaktionen so weit wie möglich zu beschränken, sollten Sie folgende Empfehlungen einhalten: Bitte benutzen Sie nur mit uns abgestimmte Cremes oder Lotionen in der Bestrahlungsregion. Vermeiden Sie außerdem jede Form von zusätzlicher Einstrahlung wie Sonne, Höhensonne, Kurzwelle und Überwärmung. Diese können die Hautreaktionen verstärken und schlimmstenfalls zu Verbrennungen führen.
Die Haut sollte generell so wenig wie möglich beansprucht werden. Deshalb empfehlen wir Ihnen auch auf Schwimmbad- und Saunabesuche zu verzichten. Ihre Kleidung spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Ideal sind Kleidungsstücke aus Naturfasern, die locker am Körper anliegen und nicht scheuern. Bitte sämtliche mechanische Reize wie Reiben, Kratzen, Bürsten und Massieren vermeiden. Das gilt auch für Kälte in Form von Kompressen und Eisbeuteln. Körperhygiene in Form von Duschen und Waschen ist natürlich grundsätzlich möglich.
Bei Bestrahlungen im Kopf- und Halsbereich bitte keine sehr heißen oder stark gewürzten Speisen essen. Bitte versuchen Sie in dieser Zeit auch auf Rauchen und Alkohol zu verzichten. Eine gute Mund- und Zahnpflege ist in diesen Fällen besonders wichtig. Unsere Ärzte*innen und Visitekrankenpfleger*innen werden die verschiedenen Möglichkeiten mit Ihnen besprechen.
Ernährung
Wir empfehlen Ihnen – bis auf wenige Ausnahmen – keine besonderen Ernährungsformen. Essen Sie, was Ihnen schmeckt, aber essen Sie bewusst. Versuchen Sie dabei, sich möglichst abwechslungs- und vitaminreich zu ernähren.
Sie sollten während der Strahlentherapie allerdings auf die Einnahme von Vitaminpräparaten verzichten oder vorher mit einem unserer Ärzte darüber sprechen.
Nachdem die Strahlentherapie beendet wurde, ist es für den Körper an der Zeit, seine leeren Speicher wieder aufzufüllen. Am besten gelingt das mit einer vielfältigen Ernährung und – bei
Bedarf – auch mithilfe von Nahrungsergänzungspräparaten. In diesem Bereich gibt es heute viele Möglichkeiten. Bitte sprechen Sie Ihren Hausarzt nach Therapieende auf das Thema an.
Natürlich können wir für Sie auch Kontakt zu einer spezialisierten Ernährungsberatung herstellen.
3. Sport
Eine Krebserkrankung ist eine außergewöhnliche Herausforderung des Lebens.
Sport kann Ihnen dabei helfen, die Erkrankung mit mehr Kraft und Selbstbewusstsein zu durchleben. Er kann ein Weg sein, der Welt in dieser schwierigen Situation zu zeigen: „Ich kann mehr leisten, als alle geglaubt haben“. Sport wirkt sich außerdem positiv auf die Körper-Seele-Beziehung aus und ermöglicht neue Kontakte zu anderen Sportlern.
Es gibt für jeden Menschen das passende Angebot: Von leichter, moderate Bewegung über Gymnastik bis hin zum Marathon. Wir beraten Sie gerne.
4. Rauchen
Während der Strahlentherapie sollten Sie auf das Rauchen verzichten.
Rauchen senkt den Sauerstoffgehalt im Blut und erzeugt eine Sauerstoffarmut im ganzen Körper. Die Wirkung der Strahlentherapie aber entfaltet sich am besten, wenn der Sauerstoffgehalt gut ist. In Studien gibt es viele Hinweise dafür, dass Patienten, die schlecht mit Sauerstoff versorgt sind, schlechtere Heilungschancen haben. Hinzu kommt die direkte Reizwirkung des Rauchens. Gerade im Kopf-, Hals- und Brustkorbbereich verstärken sich dadurch die Nebenwirkungen. Unterstützen Sie Ihren Körper bei der Bewältigung der Krebserkrankung, indem Sie das Rauchen einstellen.
5. Beratung
Eine Krebserkrankung wirft viele neue Fragen auf, die ganz unterschiedlicher Natur sein können. Die Themen Fahrdienst, Körperpflege und Anschlussheilbehandlung (AHB) dienen hier nur als Beispiele.
Die Bedürfnisse nach Beratungen sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie an uns herantragen. In den Fällen, in denen wir nicht selbst helfen können, vermitteln wir Ratsuchende an kompetente Kollegen*innen und andere Partner*innen. Wir finden, niemand sollte mit seinen Problemen alleine gelassen werden.
Im Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie bieten wir Ihnen daher – über die Strahlentherapie hinaus – gezielte Angebote zu folgenden Themen an:
- Fahrdienstorganisation
- Beantragung von Anschlussheilbehandlungen (AHB)
- Kontakt zu Psychoonkologie
- Kontakt zu Ernährungsberatung
- Beratung im Bereich Naturheilkunde
- Kontakt zu Selbsthilfegruppen
- Vorträge zum Thema Strahlentherapie, inklusive Führungen durch das Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie (auf Anfrage für Gruppen)